Eintragungen zum Kirchenchor in den Annalen der Kirche St. Vitus gibt es bereits ab dem Jahr 1642. Insbesondere wurde dort regelmäßig von der Beteiligung Krifteler Chorsänger zu Fronleichnam berichtet:

"16 Albus sind den Jungfrauen verehrt worden, weil sie das Jahr hindurch bei den Prozessionen mitgegangen, die Fahnen und Kreuze geziert und mit ihren Gesängen fleißig allen Prozessionen beigewohnt."

Der katholische Kirchenchor in St. Vitus wurde 1922 als gemischter Chor mit 81 aktiven und 60 passiven Mitgliedern unter dem Namen Caecilienverein Kriftel gegründet. Sowohl in den schwierigen Jahren nach dem 1. Weltkrieg als auch in den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur gelang es dem Chor, seine ihm gestellten Aufgaben treu zu erfüllen.

Eine Renaissance erlebte der Chor 1954 mit Kirchenmusikdirektor Franz Pabel. Neben seiner Tätigkeit in St. Vitus bestritt der Chor mehrfach jährlich die musikalische Gestaltung katholischer Morgenfeiern im Rundfunk. Ab 1954 gab es außerdem regelmäßig Chorkonzerte.

Einen Chorleiterwechsel gab es altershalber 1992: Der Kirchenmusikstudent Andreas Petersen übernahm den Dirigentenstab von Franz Pabel. Nach der Berufung von Petersen an die Christuskirche in Mannheim wechselte der Chorleiter erneut. Anläßlich des Chorkonzerts am 19.11.1995 - auf dem Programm stand Cimarosas Requiem - musizierten der scheidende sowie der neue Chorleiter, Dr. Andreas Winckler, gemeinsam.

Im Folgejahr bekamen die kirchenmusikalischen Aktivitäten in St. Vitus einen Namen: Vitus & Caecilia. Seither steht die Kirchenmusikreihe Vitus & Caecilia für einen vielseitigen Kirchenmusikkalender mit attraktiven Konzerten und musikalisch gestalteten Gottesdiensten.

Musik vom Chor des Caecilienvereins Kriftel mit seinen heute rund 35 aktiven und 100 passiven Mitgliedern ist ein wesentlicher Bestandteil der Kirchenmusikreihe Vitus & Caecilia. Der Chor des Caecilienvereins gestaltet mehrmals im Jahr Gottesdienste in St. Vitus, gibt Chorkonzerte mit klassischen Werken und Moderner Christlicher Musik und tritt als Vitus Gospel Voices mit attraktiven Gospelprogrammen auf.

Der Chor trifft sich einmal pro Woche mittwochs zur regelmäßigen Chorprobe. Konzertauftritte führten den Chor in die Nachbargemeinden, nach Frankfurt, nach Wien, Salzburg, Erfurt und Dresden.

Der Chor legt großen Wert darauf, ein weites Spektrum geistlicher Musik lebendig zu halten. Barocke Kompositionen finden immer wieder Anklang in Chorkonzerten, unter anderem Vivaldis Gloria in D-Dur, konzertante Psalmvertonungen von Telemann und natürlich die großartige Kirchenmusik des Johann Sebastian Bach, darunter das Weihnachtsoratorium und sein Magnificat.

Den Übergang zur Klassik markiert die strahlende Vertonung des gleichen Textes durch den Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel. Mit Orchestermessen wie der Paukenmesse von Joseph Haydn und der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart verleiht der Chor den Festgottesdiensten an Hochfesten musikalischen Glanz. Darüber hinaus hat der Chor Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung, sein Passions-Oratorium Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze und Mozarts Requiem konzertant aufgeführt.

Einen unbestrittenen Höhepunkt romantischer Chormusik hat Johannes Brahms mit seinem Werk Ein deutsches Requiem geschaffen, das auch einen Glanzpunkt im Repertoire des Chores darstellt.

Mit Moderner Christlicher Musik hat der Chor sein Repertoire kontinuierlich erweitert. In Christmas Classics, dem festlichen Weihnachtsprogramm, oder Creation, dem Pop-Klassik-Konzert zu Gottes wunderbarer Schöpfung, präsentieren sich Chor und Orchester abwechslungsreich und modern. Summertime, Segen und Behütet unterwegs sind drei thematische Konzertprogramme der letzten Jahre, in denen der Chor mit einer Band, bestehend aus Schlagzeug, Bass, Saxophon und Piano, schwungvoll zu hören war. Begeisterung löst die Ragtime-Messe, eine lateinische Messe für Chor und Dixieland-Combo, aus.

Einige musikalische Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte finden Sie in der Rubrik Höhepunkte.