Requiem: Ein überwältigender Erfolg
![]() Kriftel.
Kein Werk Wolfgang Amadeus Mozarts hat so viele romantische
Legenden hervorgerufen wie sein "Requiem". 1791 bestellte Franz Graf
von Walsegg-Stuppach eine Totenmesse zum Andenken an seine verstorbene
Frau. Mozart, in ständigen Geldnöten, stimmte zu. Die Arbeit wurde
unterbrochen, da er in Prag den "Titus" und in Wien die Uraufführung
seiner "Zauberflöte" zu dirigieren hatte. Dann schrieb er wieder am
"Requiem", bis einen halben Tag vor seinem Tod.
So überliefert es die Mozart-Forschung. Mozarts Witwe schließlich ließ
das "Requiem" nach den vorhandenen Stimmen von Franz Xaver Süßmayer
vollenden. |
Bescheid. Dem voluminösen Doppelchor, der mit guten Stimmen besetzt ist, wie sich an den Fugen erweist, verlangt er extreme dynamische Schattierungen ab, vermeidet bewusst den Lärm des gemeinsam geschmetterten Schlussaktes und vermittelt dadurch eine angenehme Sorgfalt. Er übertreibt nicht, achtet mehr auf saubere und Werk-gerechte Wiedergabe als auf Masse und Fülleffekte. Das begleitende Instrumentalensemble fiel durch saubere Bläser auf, nicht nur im "Tuba mirum". Von den hohen Streichern könnte man sich noch mehr Sicherheit bei der Intonation wünschen. Das Solistenquartett, sehr gut aufeinander abgestimmt, erreichte die richtige Balance zu Chor und Orchester. Der sacht schwebende Sopran von Christine Bechtel legte sich warm über das Ensemble, Alexandra Gießlers intensiver Alt konnte sich gut behaupten. Jan Schülke hat einen klingenden Mozart-Tenor, und Robert Hahn nahm mit dezent-schlankem, ausgeprägtem Bass für sich ein. In der Krifteler Vitus-Kirche, die restlos ausverkauft war, kam es zu ergreifenden Momenten der Geschlossenheit. Der Erfolg war überwältigend. |
Solisten, Choristen und Orchester boten eine
geschlossene Leistung:
Andreas Winckler leitete das Konzert in der Vitus-Kirche präzise. Respekt.