"Das ewige Licht leuchte"
KRIFTEL (evh) - Es war als hätte der Himmel am
Sonntag die Aufführung des Requiems von Mozart in der katholischen Kirche St.
Vitus und Caecilia begleitet: Trübe? Dauerregen als Zeichen der Tränen
am Tag des Gerichtes und ein blau-rosig gefärbter Himmel als Bild für
das ewige Licht und die Hoffnung beim Verlassen der Kirche Dies ist die Thematik der Totenmesse, der feststehenden Liturgie dieser seit dem 13. Jahrhundert. Mozart gilt nicht eben als Kirchenmusiker, ihm wird sogar nachgesagt, er hätte die Texte als Anlass genommen, um seine Koloraturen zu inszenieren, wie es die einleitenden Worte des Pfarrers Unfried belegen. Doch Mozart schrieb seinem Vater, so Unfried weiter, dass er sich mit dem Thema Tod oft auseinandersetze, dass er für ihn der Schlüssel zur Glückseligkeit geworden sei; aber auch die Dankbarkeit für jeden neuen Tag möglich mache. Seine Musik spiegelt in diesem nicht erst seit dem berühmten Mozart-Film sagenumwobenen Auftragswerk, auch Mozart letztes Werk vor seinem frühen Tod, diese Gedanken wieder. Den Pfarrer erfüllte es jedoch zunächst mit Glückseligkeit, seine Kirche |
bis auf den letzen Platz gefüllt zu sehen. Der katholische Kirchenchor
Caecilienverein Kriftel, das Instrumentalensemble und die sehr guten Solisten
Christine Bechtel (Sopran), Alexandra Gießler (Alt), Jan Schülke (Tenor)
und Robert Hahn (Bass) gelang unter der Leitung von Andreas Winckler eine eindrucksvolle
Aufführung. Beim Instrumentalensemble stachen besonders die Bläser hervor.
Herrlich daher beispielsweise das "Tuba mirum" der Sequenz mit
den herrlichen Stimmen der Sänger. Der Chor bot eine engagierte,
besonders in den schwierigen Passagen genau gearbeitete Leistung mit klangvollen Crescendi.
Wäre man ganz kleinlich, hätte die Intonation der Streicher genauer und einige Tempi
differenzierter sein können. Doch das schmälert nicht den Eindruck eines gelungenen
Konzertabends. |