Tastkünstler begleitete inbrünstig
gesungene Werke der Gregorianik
![]() Kriftel.
Es war das erste Konzert der Schola von St. Vitus (bis
dato waren die fünf Herren nur im Gottesdienst zu hören) und äußerst
interessant ist es obendrein gewesen. Die Gegenüberstellung macht's. Wie
heutig Orgelmusik von Robert Schumann doch klingen kann. Noch etwas
anderes wurde in diesem Konzert in spannender Weise hörbar: Wenn
nämlich ein Musikwissenschaftler auf alle wissenschaftliche
Nachweisbarkeit pfeift und der eigenen Fantasie folgt. Gerd Zacher,
Professor in Essen, ordnete 1974 die Fugen Schumanns (geschrieben über das
Thema "B-A-C-H") den Gregorianischen Gesängen der unveränderlichen
Teilen der Messe (Ordinarium) zu. Wie der Musikchef von St. Vitus, Andreas
Winckler, im Programm mit Recht anmerkt: »Das Ergebnis ist erstaunlich: Die
inhaltlichen und formalen Übereinstimmungen der
sechs Fugen mit dem Ordinarium treten deutlich zu Tage.« |
voll und ganz den Tatsachen entspricht bleibt
sicher unklar für alle Zeiten, doch hat Gregor I. offenbar wesentliche
Beiträge zur liturgischen Musik geliefert. Diese frühen, ja archaischen
Gesänge verlassen den mittleren Tonraum einer Männerstimme kaum. Sie
sind einstimmig. Sind damit eigentlich
ein Widerspruch zu Schumanns polyphonen Tongebilden,
die in ihrer oft kühnen Harmonik das gängige System der Harmonielehre
fast bersten lassen. |
Die fünf Herren der Schola von der
Pfarrgemeinde St. Vitus luden zu ihrem ersten Konzert.
Zuvor sangen sie nur im Gottesdienst.