(KN) Das "Hohelied", im Alten Testament in
der Bibel zu finden, ist eine der bedeutenden Sammlungen von Liebeslyrik.
Seine Quellen reichen bis ins 8.Jhd. v. Chr zurück. Diese Liebesgedichte
hatten Vitus&Caecilia am vergangenen Samstag Abend in
den Mittelpunkt des Nachtkonzerts gestellt. Die Gedichte wurden in
verteilten Rollen vorgetragen. So beschreibt etwa "Der Geliebte"
(Jürgen Pfaffenberger) seine Geliebte mit den Worten: "Schön bist
Du, meine
Freundin, hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben", sie (Annett
Warnke) ruft: "Der Geliebte ist mein und ich bin sein, er weidet in
den Lilien". Weitere Rollen lasen Johannes Mantel und Gabriele
Winckler. Die Gedichte sprechen in zahlreichen Bildern, in denen der Natur
eine große Bedeutung zukommt; viele davon erscheinen uns jedoch heute
fremd. Pastoralreferent Dr. Thomas Hammer, der das gesamte Textkonzept
gestaltet hatte, nahm diese Bilder in drei freien
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Texten auf und baute darin einfühlsam Brücken zum Verständnis
in unserer Zeit. Dezente Lichteffekte liesen den Altarraum in stimmungsvollem
Licht erscheinen, die "Liebesäpfel", die Lilien und der Schleier
nahmen so Gestalt an. Romantische Kompositionen
von Massenet, Rheinberger und Dubois sowie zwei Flötensonaten von Telemann
und Händel rundeten diese dichte Atmosphäre im Nachtkonzert ab. Sven Müller
Laupert (Flöte) bestach durch seine virtuose und ausdrucksstarke
Interpretation, trefflich begleitet von Andreas Winckler (Orgel). Nach dem großen
Erfolg der Gregorianik-Nacht im vergangenen Jahr war dies das zweite
Nachtkonzert bei Vitus&Caecilia, und zahlreiche Besucher
brachten
zum Ausdruck, dass sie sich gerne auch im nächsten Sommer wieder zu nächtlicher
Stunde von dem musikalischen Paar nach St. Vitus einladen lassen.
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