Freitag, 18. Juli 2003

Liebesgedicht zu nächtlicher Stunde

(KN) Das "Hohelied", im Alten Testament in der Bibel zu finden, ist eine der bedeutenden Sammlungen von Liebeslyrik. Seine Quellen reichen bis ins 8.Jhd. v. Chr zurück. Diese Liebesgedichte hatten Vitus&Caecilia am vergangenen Samstag Abend in den Mittelpunkt des Nachtkonzerts gestellt. Die Gedichte wurden in verteilten Rollen vorgetragen. So beschreibt etwa "Der Geliebte" (Jürgen Pfaffenberger) seine Geliebte mit den Worten: "Schön bist Du, meine
Freundin, hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben", sie (Annett Warnke) ruft: "Der Geliebte ist mein und ich bin sein, er weidet in den Lilien". Weitere Rollen lasen Johannes Mantel und Gabriele Winckler. Die Gedichte sprechen in zahlreichen Bildern, in denen der Natur eine große Bedeutung zukommt; viele davon erscheinen uns jedoch heute fremd. Pastoralreferent Dr. Thomas Hammer, der das gesamte Textkonzept gestaltet hatte, nahm diese Bilder in drei freien

Texten auf und baute darin einfühlsam Brücken zum Verständnis in unserer Zeit. Dezente Lichteffekte liesen den Altarraum in stimmungsvollem Licht erscheinen, die "Liebesäpfel", die Lilien und der Schleier nahmen so Gestalt an. Romantische Kompositionen
von Massenet, Rheinberger und Dubois sowie zwei Flötensonaten von Telemann und Händel rundeten diese dichte Atmosphäre im Nachtkonzert ab. Sven Müller Laupert (Flöte) bestach durch seine virtuose und ausdrucksstarke Interpretation, trefflich begleitet von Andreas Winckler (Orgel). Nach dem großen Erfolg der Gregorianik-Nacht im vergangenen Jahr war dies das zweite Nachtkonzert bei Vitus&Caecilia, und zahlreiche Besucher brachten
zum Ausdruck, dass sie sich gerne auch im nächsten Sommer wieder zu nächtlicher Stunde von dem musikalischen Paar nach St. Vitus einladen lassen.

Stimmungsvolle Atmosphäre beim Nachtkonzert in St. Vitus