Wörter lenkten von Worten ab
![]() Kriftel.
Eine der größten lyrischen Dichtungen unseres
Kulturkreises stand auf dem "Nachtprogramm" in St. Vitus. Das
"Lied der Lieder" (im Original Shir ha-Shirim) auch das
"Hohelied" genannt und König Salomo zugesprochen, wurde zu schön
ausgewählten Musiken gelesen. Dezent illustrierten kleine Effekte die
Musik und die beschwörenden Worte dieser Liebeslyrik. Beispielsweise war
rechts vom Altar ein weißes Tuch gespannt, das mit weißem und roten
Licht angestrahlt wurde. Weiße Lilien – sie werden in der Dichtung
symbolträchtig erwähnt – standen in den Lichtstrahlen und sahen
einfach prachtvoll aus. Im "Hohelied" spricht der Bräutigam:
"Wie die Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern." |
Die Texte aus der Bibel lasen Annett Warnke, Jürgen
Pfaffenberger, Gabriele Winckler und Johannes Mantel. Der musikalische Teil
wurde von Sven Müller-Laupert (Flöte) und Andreas Winckler (Orgel)
gestaltet. Ausgewählt hatten sie Sätze von Georg Friedrich Händel, Theodore
Dubois, Jules Massenet, Josef Rheinberger und anderen. Beschließend gab es
eine Sonate in F-Dur von Georg Philipp Telemann. Beide Musiker, hier bestens
bekannt, bestachen im Nachtkonzert mit ihrer sehr schönen, spielerischen
Interpretationsweise.
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